Freitag, 26. Dezember 2014

Frohe Weihnachten an "pegida"

Ihr müßt jetzt gaaaanz stark sein: Jesus war "Südländer"! 



Ja Servus,

in diversen "pegida"-"Positionen" spiegelt sich die "Sorge um das christliche Abendland" und das "christlich-jüdische Erbe", die Angst vor "Asylanten", "Flüchtlingen", "Südländern" und "Ausländern" und der Wunsch nach  "Erhalt der Familie" als "traditionellem Wert". Aha. (Sooo viele Anführungszeichen - geht leider nicht anders...).

Wie möchten mal diejenigen, die in diesem Zusammenhang so sehr auf die Bibel verweisen, daran erinnern, was in der Bibel so alles zu diesen Themen drinsteht!

Denn "Jesus" (latinisiert, eigentlich: Jeschua!) war jemand, gegen den "pegida" heute auf die Straße gehen würde!

Jesus war nämlich:

- Ausländer (jedenfalls kein Deutscher, die Germanen beteten zu dieser Zeit noch Eichen an!)
- "Südländer"
- Asylant
- Flüchtling
- Kind von Flüchtlingen
- Gewalttäter (!) (vertrieb mit Peitschenhieben die Händler aus dem Tempel!)
- kinderlos (!!) und
- unehelich (!!!)
- Pazifist (!!!!), und möglicherweise sogar
- Sozialist (!!!!!).

*schallendes Gelächter*. Jesus, der gewalttätige Asylant aus prekären Familienverhältnissen, der sich mit Gesindel (Huren, Zöllner, Unterschicht etc.) umgibt, der "die Reichen" der Welt, nämlich uns (!) kritisiert?
Und was macht ihr nun?

Geht aber noch weiter. Jedesmal, wenn wir ein Kruzifix sehen, oder eine Ikone, oder einen Jesus-Spielfilm, wird Jesus als Europäer dargestellt. Ein Weißer, oftmals mit blonder Wallemähne und Vollbart. Das ist doch in höchstem Maße lächerlich! Und ein verdeckter Rassismus. Ein paar Beispiele:


Der hier: blond und blauäugig. Dieser Jesus ist wohl eher aus einer niederländischen Späthippiekommune ausgerissen, oder war mal in einer schwedischen Rockband. Vielleicht bei "Hair Crime" Europe ("The Final Countdown")?



Oder der hier: Der Schauspieler Henry Byron Warner in der Erstverfilmung von "King of Kings". Jesus soll ja erst Anfang 30 gewesen sein, als er starb - in dieser Rolle sieht er aber eher aus wie der gütige Vorstandsvorsitzende des lokalen Rotarierclubs in seinen besten Jahren. Oder wie Charlton Heston als Moses. 



Oder der hier: der renommierte Schauspieler Max von Sydow. Ein Mann aus Lund, das ist in Süd-Schweden. Die Augen leuchten so blau, das müssen Kontaktlinsen sein!



Oder der hier: der viel zu früh verstorbene Jeffrey Hunter. Mit schlechtsitzender Perücke und - Sie ahnen es! - Kontaktlinsen. Warum nicht gleich der für seine leuchtend blauen Augen bekannte, aber schauspielerisch immer unterschätzte Terence Hill/Mario Girotti



Oder der hier: der wunderbare Robert Powell (ein Brite!) in der Zeffirelli-Verfilmung von 1979. Er kommt mit seinem -natürlichen - Lockenhaar und seinen - unnatürlichen - blauen Augen dem europäischen Jesus-Klischee am nächsten. Na gut - der große Franco Zeffirelli ist ja eigentlich Opernregisseur. 



Oder der hier: ein Fest für die "pegida"-Germanen. Der Deutsche (!) Andreas (!!) Pietschmann (!!!) aus Würzburg (!!!!) als Jesus in der TV-Serie "Ihr Name war Maria". 



Der Lichtblick: 
von allen Jesus-Verfilmungen kommt Enrique Irazoqui in der Pasolini-Verfilmung von 1964  der Realität noch am nächsten. Endlich ein "Südländer". Wenn auch trotzdem ein Europäer - Irazoqui ist Spanier.

Wir lassen weg: den grandiosen Willem Defoe in der Scorsese-Verfilmung "Die letzte Versuchung Christi". Das ist keine Verfilmung des Neuen Testaments - sondern eines Romans von Kazantzakis

Wie sah Jesus denn nun eigentlich aus, wenn er "Südländer" war? Wir hätten da mal ein paar Vorschläge:


Auf diesen vier Bildern sind ein Türke, ein Syrer, ein Palästinenser und ein deutscher Jude aus Berlin. Wer wer ist - viel Spaß beim Raten. 

Die BBC veröffentlichte 2001 eine Rekonstruktion eines typischen Bewohners von Israel/Palästina um die Zeitenwende. Dabei kam dann das hier heraus:


(C) bbcnews, 2001


So long

Der Falke




Sonntag, 21. Dezember 2014

Ja, vielen Dank auch.

Zuviel der Ehre. 


Ja Servus,

da waren wir wohl ungewollt "Inspiration": mit unserem  Artikel über die archäologischen Erkenntnisse die Entstehung des Glaubens an den alttestamentarischen Gott "Jahwe" betreffend haben wir wohl was losgetreten. 
Pünktlich zu Weihnachten kommt der SPIEGEL mit der gleichen Story um die Ecke wie wir schon vor zwei Wochen. 



Auch die SPIEGEL-Story lehnt sich an die Erkenntnisse Israel Finkelsteins an. Wir hatten nur keine Namen von Wissenschaftlern genannt: allerdings hatten wir deutlich geschrieben, daß wir die Ergebnisse der gegenwärtigen Forschung zusammenfassen. 
Wer sich ein paar Minuten mit der Materie beschäftigt, stößt ohnehin auf Finkelstein. Seine Erkenntnisse bei der Erforschung der Bevölkerungsentwicklung im südlichen Kanaan um 1300 v. Chr. bis ca. 800 v. Chr. sind bahnbrechend. 


Prof. Israel Finkelstein, Universität Tel Aviv
Bei der archäologischen Erforschung des Alten Testaments weltweit führend

Natürlich wird beim SPIEGEL etwas reißerischer gleich von der "Geburt Gottes" gesprochen. Die Handschrift Nikolaus Blomes, der vom Recherche- und Schlagzeilenolymp "BILD" zum SPIEGEL kam (Rudolf  Augstein würde das sicher ganz besonders freuen), scheint wohl durch. 

So, wie sich das uns darstellt, gehen wir nur von einem anderen arabischen Vulkan als Quelle des Glaubens an "Jahwe" aus als der SPIEGEL. Beide befinden sich allerdings in der Nähe von Medina. Achja, und wir reden nicht von der "Heimat Gottes", oder der "Geburt Gottes", als gebe es für uns nur den "einen Gott".

Daß das der selige Franz-Josef Strauß nicht mehr erlebt, ist sehr schade: die Redaktion des SPIEGEL ist offenbar gläubig geworden. Ob da auch Herr Blome dahintersteckt?

So long

Der Falke


Freitag, 19. Dezember 2014

Politischer Lehrfilm des Jahres: Rambo 3


Wie Feindbilder unser Denken beeinflussen


Ja Servus,

grad schauen wir "Rambo 3" auf vox , ein übles kriegsverherrlichendes Baller-Machwerk. Einzig und allein geschaffen, um als Star-Vehikel die Kassen der Produzenten und des Hauptdarstellers zu füllen. Schließlich hatte man am Vorgänger "Rambo 2" schon gut verdient, um den Überraschungserfolg von "Rambo" auszuschlachten. Also wollte man nun mit "Rambo 3" nochmal nachlegen und die humorlose "Hau-Drauf-Welle" der 80er-Jahre-Ein-Mann-Armeen auf die Spitze treiben. 

"Die Hard " ("Stirb langsam") brachte dann einen Wendepunkt: erstmals durfte das Publikum zwischen Maschinenpistolenfeuer, Explosionen, Bränden und panischem Geschrei auch mal lachen. Aber bis dahin beherrschte im Genre "Aktschn-Fuim" (schwarzeneggerisch für "Action-Film") der wortkarge Bestrafer mit dem panzerbrechenden Blick die Leinwand.



So kennt man ihn: Isch mach Disch Messer, Du Opfer. 
Stallone Ende der 80er

Wir haben alle gelacht, und viele lachen noch immer. Die dünne Story, Effekthascherei mit Hubschraubern und Explosionen, Panzer mit Innenräumen wie Lieferwagen, Stallones gewohnt sparsame Mimik und seine schwarze Kleidung (tarnt einfach super in Wüstenumgebungen), sein Winnetou-Stirnband, unrealistische Szenarios ... es wäre lustig gewesen, würde es nicht nur immer nur darum gehen, wie man am besten möglichst viele Leute kamerawirksam um die Ecke bringt. 

Wir lachen nicht mehr.


Warum? Weil dieser Film - wenn auch unfreiwillig - zum Lehrstück über etwas geworden ist, ohne das "moderne" Gesellschaften offenbar nicht mehr auskommen: ein Feindbild nämlich.  Bei "Rambo 3" sind die Sowjets für das Feindbild zuständig. 

Wenn man sich nicht nur berieseln läßt oder nebenbei "facebookt", dann fällt einem irgendwann auf, daß Rambos Verbündete - und sogar: Freunde!- in dem Film Muslime sind. Und nicht nur Muslime, sondern Mudjahidin, also "Gotteskrieger". Im Grunde handelt es sich um Taliban, und die Keimzelle von Al-Quaida! 

Die Russen als der alles beherrschende böse Feind und Al-Quaida-Mitglieder als Verbündete des US-Protagonisten in einem US-Blockbuster-Hollywood-Kommerzfilm. Die unter 30jährigen reiben sich grad sicher die Augen: heute ist es doch genau andersrum!

Rambo, der Selbstmordattentäter


Um es zu konkretisieren: 
Rambos afghanische Freunde sind sogar Selbstmordattentäter! Und die Idee der Opferung des eigenen Lebens im "Heiligen Krieg" wird Rambo vom väterlichen "Masoud", der deutlich die Züge des afghanischen Nationalhelden Ahmad Shah Massoud (1953 - 2001, der aber Selbstmordattentate ablehnte) trägt, erklärt: "Wir sind eigentlich schon tot. Deshalb fürchten wir den Tod nicht."
Und Rambo? Der sieht das nach einem Großangriff des bösen Feindes, den nur wenige seiner neuen Freunde überleben, genauso. Als den Afghanen die von Rambo geplante Aktion zu gefährlich wird, erklärt er, es notfalls allein durchführen zu wollen. Einwand der Afghanen: "Dann sterben Sie!" Rambos Antwort: "Dann sterbe ich." Und der Zuschauer ist ganz bei ihm. 
So schnell geht das. 

Feindbild muß sein


Und heute? Die Sowjets haben sich als Feindbild schnöde aus dem Staub gemacht. Aber ohne geht es wohl nicht. Also mußte ein neues her. Und in das "Feindbild-Vakuum" wurden die Muslime geworfen.

Um es mal klarzustellen: wir relativieren hier nicht die grausamen Anschläge, die barbarische Terroristen im Namen des Islam begehen. Sei es der 11. September 2001, London, Madrid, Boko Haram, die Taliban oder der "IS": das alles ist schrecklich und durch nichts zu rechtfertigen.

Aber wer die Ursachen dafür im Islam bzw. im Koran sucht, wird sie nicht finden. Sondern nur dafür sorgen, daß Menschen aufgrund ihres Glaubens stigmatisiert werden. "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" heißt das. Die Begründung, der Koran enthalte Mordaufrufe, lassen wir nicht gelten: die stehen genauso in der Bibel. Und keiner macht aus einem Christen oder einem Juden einen potentiellen Terroristen, weil er an das Alte Testament glaubt.

Die Ursachen liegen ganz woanders. Wir haben das schonmal dargelegt

Der Nebeneffekt


Aber der Film leistet noch mehr. 
Rambos Ausbilder, der berühmte Col. Trautman, gerät beim bösen Feind in Gefangenschaft. Bei einem der Verhöre blafft Trautman heldenhaft den russischen Befehlshaber an, daß Afghanistan nicht zu erobern sei. "Wenn Sie die Geschichte dieses Landes studiert hätten, hätten Sie das wissen müssen. Wir wissen das - wir hatten schon unser Vietnam. Jetzt kriegt ihr Eures!"

Etwa zwölf Jahre, nachdem der Film in den Kinos lief, brach die Bush-Administration den Krieg gegen Afghanistan vom Zaun.

So long

Der Falke







P.S.:
Aufgrund der "Domino"-Theorie waren die USA immer bemüht, möglichst wenige Länder an "die Kommunisten" zu verlieren. Die damit begründeten bewaffneten Interventionen der USA haben immer zu humanitären Katastrophen geführt, oder sogar noch schlimmere Regime an die Macht gebracht: Afghanistan, Irak, Korea, Vietnam, Russland, Chile, Iran - die Liste ist lang. 

Zynischerweise entwickeln sich in den Staaten, in denen die USA mit Interventionen oder Umstürzen gescheitert sind, kapitalistische Systeme: China, Kuba (!), Vietnam. 

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Dienstag, 16. Dezember 2014

Aufruf an "pegida": Lest "Pi-news"!


Die verbale Brandflasche*


Ja Servus,

nachdem derzeit eine Mischung von diffus-ängstlichen "Wutbürgern" über Hooligans bis hin zum Neonazi die etablierten Parteien verschreckt, indem sie ausgerechnet dort gegen die angeblich drohende Islamisierung protestiert, wo es kaum Muslime gibt, werden woanders Brandanschläge gegen Asylbewerberheime verübt. 

Letztes Beispiel ist Vorra in der Nähe von Nürnberg. Die Bevölkerung ist entsetzt. "kewil", der Chefhetzer vom Drecksblog "pi-news", nicht.

Er verharmlost den Anschlag: die Gebäude wären ja "...leer..." und "...dem Verfall entgegen schimmelnd...". Ja, doch, wirklich. 


"kewil"'s Tirade gegen die Gebäude, und für Brandanschläge
Bei Klick Originalgröße

Und bei seiner Verharmlosungsorgie fällt ihm gar nicht auf, daß er lebhaft schildert, in welchen "Gebäuden" bei uns politische Flüchtlinge untergebracht werden. Denen zuhause möglicherweise Verfolgung oder schlimmeres droht. Ein Eigentor am Rande. 

Liebe "Pegida"-Wutbürger: 
die unter Euch, die da mitmarschieren und die nicht vom Hass, sondern von Angst (wovor auch immer) oder Politikentfremdung angetrieben werden:

Lest "PI-news"!


Damit ihr  mal seht, wem ihr da auf den Leim geht. Das sind nämlich keine "Islamkritiker". WIR sind Islamkritiker, weil wir Atheisten sind. 

Nein, das sind knallharte Rassisten. Nicht nur Muslime, auch Asylanten an sich (ob Muslime oder nicht), Sinti/Roma (konsequent aber nur "Zigeuner" genannt), Schwule, Schwarze und "nicht-Rechte" Medien werden attackiert. Die NSU-Verbrechen werden relativiert, und neuerdings auch Brandanschläge. Und man schlägt sich auf die Seite der Pius-Bruderschaft, das sind die Judenfeinde mit dem mittelalterlichen Frauenbild. 
Ausnahmsweise verlinken wir das mal. 

Und dann werden auch noch "die politischen Eliten" für die Taten des norwegischen Attentäters, dessen Namen wir hier nicht nennen, verantwortlich gemacht. Achja, und man bezeichnet ihn sicherheitshalber als "Psychopathen", obwohl ihn das Gericht für zurechnungsfähig erklärte. Bloß Abstand zu dem halten, damit keiner merkt, wie nahe sich die Artikel bei "pi-news" und das Pamphlet des Oslo-Attentäters inzwischen gekommen sind. 

Macht einfach mal ein Experiment:
Wir sind ja dagegen, den Holocaust zu relativieren. Aber wer glaubt, zumindest in Sachen "Islam" hätte PI recht, sollte einfach mal in den PI-Artikeln das Wort "Moslem" durch das Wort "Jude" ersetzen. Und schauen, was dann dabei rauskommt.
Zur Erinnerung: die letzte Gruppierung, die Menschen ausschließlich aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit kriminalisierte und diskriminierte, wurde 1945 verboten. Und die NPD ist kurz davor. 

Darüberhinaus werden immer wieder klar rechtsextreme Pamphlete wie Webseiten von Holocaustleugnern, rechtsextreme "Historiker" oder die NPD-Hauszeitschrift "Deutsche Stimme" in der Argumentationsführung zitiert. Vor allem vom Oberschreihals Michael Stürzenberger, einem ehemaligen CSU-Mitglied (!). Dessen furchterregendes und geradezu zwanghaft erscheinendes verbissenes Auftreten inzwischen schon pathologische Züge trägt. 

Als wenn das irgend etwas anderes beweisen würde als die Zugehörigkeit dieses Blogs zur Extremen Rechten. 


Wir könnten noch wesentlich mehr verlinken. Aber macht Euch selbst ein Bild. Bei uns gibts dazu ja auch genug zu lesen: siehe unsere Stichwortliste. 
Schaut genau hin, so, wie wir. 

Jaja, wir wissen auch, daß eine Parteiendemokratie zur Entfremdung von Politik führen kann. Aber: wollt ihr wirklich in einem Land leben, wo die von "pi-news" das Sagen haben? Dann ist nämlich ganz schnell Ende mit Demonstrationen!

So long


Der Falke





P.S.: Betr. "Nazikeule"
Nein, wir machen aus "pegida"-Teilnehmern und "pi-news"-Lesern und -Autoren keine "Nazis". Wer das verbreitete Gedankengut dieses Drecksblogs kennt und sich nicht deutlich distanziert, macht sich selbst dazu.

*Brandflasche:
Bundeswehr-Slang für "Molotow-Cocktail".

Montag, 8. Dezember 2014

Netanjahu, der Araber

Der Bruderkrieg im Nahen Osten


Ja Servus, 

angesichts der Bestrebungen des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen zu erzwingen, raufen wir uns mal wieder das Gefieder. Der Grund für Netanjahus Handeln liegt auf der Hand: politisch soll das Kabinett nach rechts rücken, und die Gelegenheit ist grad günstig. Die gemäßigten Minister wie Zipi Livni wurden bereits entlassen.

Rein machtpolitisch ist das natürlich ein fast logischer Schachzug. In der Außenwirkung aber wird das wahrscheinlich verheerende Folgen haben: dergestalt, daß eine friedliche und politische Lösung des Konflikts im Nahen Osten noch weiter weg rückt – wenn das überhaupt möglich ist. Solange auf beiden Seiten die Hardliner das Sagen haben, wird der Graben ohnehin nur noch tiefer. Und Hardliner Netanjahu nutzt die politische Wetterlage, seine Position zu festigen.
Natürlich sind die Hardliner von der Hamas auch nicht besser: solange Raketen auf Israel abgefeuert werden, wird die israelische Armee immer wieder zurückschlagen. Da aber auch das dümmste Hamas-Mitglied das inzwischen wissen müßte, kann es nur einen Grund dafür geben, daß immer wieder Raketen abgefeuert und damit im Grunde die eigene Bevölkerung als Geisel gehalten wird: die Hamas hat an einem Frieden - und damit an einer Zwei-Staaten-Lösung - kein Interesse.
Es ist offenbar nicht jeder Politiker im Nahen Osten willens oder in der Lage, Fehler einzusehen, Standpunkte zu revidieren, zu deeskalieren, die Hand zu reichen. Menachem Begin, Anwar Al-Sadat, König Hussein, Yitzhak Rabin oder Ehud Barak konnten das. Netanjahu nicht. Oder er will nicht. Unerheblich - das Resultat ist das gleiche: Eskalation. 

Dabei weist ausgerechnet Netanjahus Familienname (!) darauf hin, daß Juden und Muslime gemeinsame Wurzeln haben. Wurzeln, die über die Zugehörigkeit zur semitischen Sprachfamilie und die beiderseitige mythologische Abstammung von Stammvater Abram/Abraham/Ibrahim weit hinausgehen. Die aktuelle archäologische Sachlage über die Vorgeschichte der Israeliten und die Entstehung des Judentums zeigt, daß die Wurzeln des Glaubens an den allmächtigen Gott des Alten Testaments möglicherweise - ausgerechnet – in Arabien liegen! 

Historiker und Archäologen: bitte nicht zu genau lesen. Wir fassen nur ganz kurz und ganz platt den aktuellen Stand der Forschung zusammen.  Von Laien für Laien, sozusagen. Der Sachstand scheint nämlich längst nicht überall bekannt zu sein. Leider.

1300 v. Chr. 


Um diese gemeinsamen Wurzeln deutlich zu machen, muß zunächst festgestellt werden, daß das Alte Testament nur bis ca. 1300 v. Chr. archäologisch unterlegt ist. Exakt im Jahre 1208 v. Chr. ist auf der Siegesstele des Pharaos Merenptah  vom Sieg über "Israel" die Rede. Damit ist dies das älteste archäologische Zeugnis der Existenz eines Volkes mit dem Namen "Israel" im südlichen Kanaan.

Ausschnitt der Merenptah-Stele
"Israel ist zerstört. Seine Saat ist nicht mehr."

Bei Klick größer. 


Zeitlich entspricht das Jahr 1208 v. Chr. in etwa der mythischen Landnahme Kanaans durch die Israeliten unter der Führung von Josua. Alles, was lt. Bibel davor stattfand, ist archäologisch nicht verifizierbar. Und die meisten Fachleute sind geneigt, das alles in den Bereich der Mythen und Legenden zu verweisen. 

Garten Eden, Adam, Eva, Kain, Abel, Noah und die Sintflut, die Zeit der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob, der Verkauf Josephs nach Ägypten und die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei durch Moses und Aaron: alles erfunden. Bzw. Legenden, die durch Übernahme anderer, teils viel älterer Legenden und deren Assimilation entstanden. Die Geschichte von der Sintflut taucht bekanntlich weltweit in allen möglichen Kulturkreisen auf, bis hin zu den Indianern. Die älteste Version stammt von den Sumerern im Süden des heutigen Irak. Und das war vor 5000 Jahren. In Worten: Fünftausend.

Es gab wohl keinen Josua


Die gewaltsame Landnahme durch Josua und die israelitische Armee, zB die Zerstörung Jerichos, ist inzwischen mit Sicherheit widerlegt. Die Zerstörung der kanaanitischen Stadtstaaten wie zb Jericho, Ai oder auch der schon in der Bronzezeit mehr als 20.000 Einwohner fassenden Metropole Hazor, kann nicht durch Josua erfolgt sein.

Jericho wurde 1580 v. Chr., Hazor um 1300 v. Chr. zerstört. Das paßt zeitlich mit einem Eroberungsfeldzug absolut nicht zusammen. Darüberhinaus deutet „Ai“ („Trümmerhaufen“) als Stadtname darauf hin, daß israelitische Truppen den Ort bereits zerstört vorfanden. Die Israeliten und ihr wahrscheinlich auch mythologischer Anführer Josua scheiden daher als Eroberer aus.

Das finden wir grundsätzlich erstmal gut – schließlich sind die Gräuel und Gewaltorgien im Buch Josua nichts, womit sich eine Religion brüsten kann. Details lassen wir hier weg.

Die Zerstörung von Ai, Jericho und Hazor


Zurück zu den kanaanitischen Stadtstaaten. Wahrscheinlich unterhielten die den ägyptischen Pharaonen unterstehenden Stadtstaaten ein feudales Klassen-System. Ägyptische Berichte schildern ein System von Leibeigenschaft und Sklaverei.
Dieses auf Ausbeutung basierende System bricht nach und nach, möglicherweise aufgrund veränderter Rahmenbedingungen, zusammen. 

Erklärungsansätze dafür gibt es so einige: die Anlandung der Philister / Seevölker an der Mittelmeerküste, die Schwächung der Schutzmacht Ägypten, etc. Als interessanter Ansatz wird eine Art „Aufstand“ der „unteren Klassen“ vermutet, die diesen Zusammenbruch zum Anlaß nahmen, ihr Sklavenjoch abzuwerfen. Möglicherweise gaben sie den schon geschwächten Stadtstaaten damit den Rest.

Sie zogen in die Berge Kanaans, da die fruchtbaren Täler von den militärisch überlegenen Seevölkern besetzt waren, die selbst Städte ausbildeten. In den Bergen nahmen sie eine agrarische und betont einfache Lebensweise ein, manche Forscher sprechen von "egalitär". Zum einen war das den Möglichkeiten geschuldet, die die nicht übermäßig fruchtbare Bergregion bot. Aber auch die identitätsstiftende Abgrenzung zu den herrschenden Schichten in den untergegangenen monarchischen Stadtstaaten, denen sie gerade entkommen waren, spielte eine entscheidende Rolle. 

Das Fehlen jeglicher repräsentativer Bauten und Befestigungen in den neugebildeten Siedlungen in den Bergen Kanaans deutet deutlich darauf hin. Das sogenannte "Israelitenhaus", eine einfache Hütte, wurde in den Bergen überall verwendet - aber sonst nirgends.
Die verblüffenden Ähnlichkeiten der in den kanaanitischen Bergen aufgefundenen höchst einfach und schlicht gehaltenen Keramiken mit den in den zerstörten Stadtstaaten gefundenen Artefakten festigen dieses Bild.
Und der sprunghafte Anstieg der Ortschaften und Bevölkerungszahlen in den kanaanitischen Bergen ab 1300 v. Chr. weist auf starke Migration hin. Auf natürlichem Wege hätte die Bevölkerungszahl niemals derart explodieren können.

Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung im kanaanitischen Bergland
Edit 23.12.2014:
Ergebnisse jahrelanger akribischster Auswertung von keramischen 
Funden in den kanaanitischen Bergen durch Prof. Israel Finkelstein

Möglicherweise ist hier aus einer Art Freiheitskampf heraus die Wurzel eines neuen Volkes entstanden. Im Gegensatz zu den Überresten anderer Tiere wurden keine Schweineknochen gefunden: es gab also bereits identitätsstiftende Speisevorschriften. Und Identitätsstiftung als Abgrenzung zu den untergegangenen kanaanitischen Stadtstaaten ist ein entscheidender Faktor, der den Forschern immer wieder begegnet.

Für diese These der entflohenen Unterschicht mit dem identitätsstiftenden Willen zur Freiheit spricht auch die etymologische Herkunft des Begriffs "Hebräer". Nicht wenige Forscher vermuten aufgrund der Konsonantenwurzel HBR als Quellwort das akkadische "apiru" oder das altägyptische "'pr(w)", wenn auch kaum jemand eine direkte Ableitung vermutet. Mit diesen beiden Worten wurden in einigen Bronzezeit-Texten aus Kanaan, Ugarit und Ägypten Menschen bezeichnet, die außerhalb der Gesellschaft standen. Die Begriffe waren abwertend gemeint, und die Bezeichneten betätigten sich als Söldner, Tagelöhner oder sogar Banditen: die klassische antike "Unterschicht".

Zwischenfazit


Die ersten Israeliten entpuppen sich also als ursprüngliche Kanaaniter. Und ihre Selbstorganisation als neue Volksgruppe war nicht die Ursache des Zusammenbruchs der kanaanitischen Stadtstaaten: sondern die Folge.

Interessante Nebenerkenntnis:
bekanntlich wurden die Israeliten vor der Errichtung eines dynastischen Königshauses durch David von den charismatischen Richtern geführt. Wenn es nötig war -zb bei Kriegen- ernannte man einen Anführer, eine Art "König auf Zeit". Einer davon war der erste König Saul, der aber am Ende scheiterte.
Auch das wäre ein wichtiger Punkt, sich identitätsstiftend von den überwundenen Feudalsystemen abzugrenzen. Die egalitäre und betont schlichte Lebensweise, die alles Prunkvolle ablehnte, ein gewählter (!) Anführer auf Zeit, und der starke Freiheitswille führen zu einer Frage:
Was, wenn nicht die Griechen die Demokratie erfunden haben - sondern die Israeliten?

Der "bunte Haufen"


Die Bibel beschreibt die Israeliten unter Josuas Führung kurz gesagt als „bunten Haufen“. Und mit letzterem hat sie Recht. Denn das neue kanaanitische Bergvolk wuchs nicht nur durch Migration von Flüchtlingen aus den untergehenden kanaanitischen Stadtstaaten. Weitere Gruppen kamen hinzu. Zwei davon waren wahrscheinlich entscheidend. 

Zunächst wird angenommen, daß es tatsächlich aus Ägypten entflohene Zwangsarbeiter gab, die sich dem neuen Volk in den Bergen Kanaans anschlossen. Wenn es sich auch hier nicht um das eigentliche Volk der Israeliten als Gesamtheit handelte, und auch keiner davon wirklich „Moses“ hieß. Der wohl wie Noah auch nur eine assimilierte Legende ist: schließlich gibt es das Motiv des geretteten "Heldenkindes" schon in der altägyptischen und akkadischen Mythologie. Unter anderem.
Es handelte es sich vielleicht um zuvor aus Kanaan verschleppte Leibeigene oder Kriegsverlierer. Vielleicht waren auch entflohene Zwangsarbeiter aus anderen Ländern dabei: altägyptische Stelen berichten immer wieder über Kriege gegen die Nachbarn, z.B. gegen Libyen oder die Nubier. 
Für diese entflohenen Sklaven hatte man bei der gerade entstehenden neuen Volksgruppe aufgrund der eigenen Vergangenheit sicher offene Ohren und Arme. Sie brachten die Geschichten aus dem Reich der Pharaonen mit, die schließlich in der Bibel ihren Niederschlag fanden. 

Aber der wichtigste Einfluß kam wohl von einem im heutigen Sprachgebrauch erstaunlicherweise eher unbekannten Nomadenvolk: den „Schasu“ aus dem „Jahu“-Land.

Die Schasu-Nomaden


Die Schasu waren ein nomadisches Hirtenvolk, das sich wahrscheinlich im Norden und Westen der arabischen Halbinsel sowie im südlichen Kanaan herumtrieb. Im Norden reichte ihr Gebiet an das südliche Kanaan heran, und damit direkt an das sich gerade neu bildende Volk der Israeliten. Im Nordwesten kamen sie über den Sinai bis nach Ägypten, im Süden zogen sie am westlichen Rand der arabischen Halbinsel am Roten Meer entlang.
Das Stammesgebiet der Schasu hat nach dieser Deutung weitgehende Überschneidungen mit dem biblischen "Midian". 

Teilweise trieben die Schasu Handel mit den Ägyptern, teilweise gab es bewaffnete Auseinandersetzungen. Als Quellen dafür dienen mehrfache Erwähnungen der Schasu in ägyptischen Berichten und auf Siegesstelen. Unter anderem ist von einer Gefangennahme und Verschleppung von über 15.000 Schasu die Rede. Vermutlich sollten sie Zwangsarbeit leisten.

Jedenfalls wird der Name des Landes, aus dem die Schasu stammten, in ägyptischen Quellen mit „YHW“ angegeben, was auf hebräisch aufgrund der Vokalisierungsregeln wahrscheinlich „Jahu“ ausgesprochen wurde. Hochinteressant in dem Zusammenhang: in Ägypten war es üblich, die Herkunftsländer der Feinde nach den Namen ihrer Götter zu benennen!

Eine verblüffende Ähnlichkeit zum hebräischen Gottesnamen „YHWH“, der wahrscheinlich „Jahwe“ ausgesprochen wurde. 
Die Heiligung des Gottesnamens in der jüdischen Glaubenspraxis führte dazu, daß er nicht mehr ausgesprochen werden durfte – was für viele Unkundige den „Jehova“-Sketch" bei Monty Python’s „Leben des Brian“ erklären dürfte. Und so ist bis heute aufgrund dieser Tabuisierung schlicht vergessen worden, wie „YHWH“ korrekt ausgesprochen wird. 

Die Frage lautet also: „YHW“ = „YHWH“ ?

Was diese Deutung ein wenig wackeln läßt: andere ägyptische Quellen bezeichnen auch Völker im Norden des heutigen Israel bis ins heutige Syrien hinein als „Schasu“. Aber das muß kein Gegensatz sein: schließlich waren sie Nomaden (s. u.).

Der Vulkangott


Zurück zu „Midian“. Die Art, wie sich Gott im Alten Testament gegenüber seinem Volk darstellt, klingt beispielsweise wie folgt:
"Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da brachen Donner und Blitze los, und eine schwere Wolke lagerte auf dem Berg, und ein sehr starker Hörnerschall ertönte, sodass das ganze Volk, das im Lager war, bebte. Mose aber führte das Volk aus dem Lager hinaus, Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuß des Berges auf. Und der ganze Berg rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabkam. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig." (Exodus 19:16-18)
Gott zeigt sich beim Auszug aus Ägypten als Reisegott seines faktisch nomadischen Volkes: er zieht mit seinem Volk mit, statt einen festen Sitz zu haben. Den baute ihm erst König Salomon einige Jahrhunderte später, mit dem ersten Tempel. Und wie liest sich das in der Bibel?
"Gott aber zog vor ihnen her: Bei Tag als Wolkensäule und bei Nacht als Feuersäule, um sie zu führen." (Exodus 13:21).
Wer sieht in diesen beiden Zitaten etwas anderes als einen Vulkanausbruch? Aber: Vulkane kommen im klassischen Handlungsgebiet des Alten Testaments – Ägypten, Sinai, Palästina- nicht vor. 

Das Land der Schasu aber, der Norden und Westen der arabischen Halbinsel - das biblische „Midian“-  ist vulkanisches Gebiet. Auch, wenn man Saudi-Arabien gemeinhin nicht mit Vulkanausbrüchen assoziiert. Derzeit gibt es aber in Saudi-Arabien neun Vulkanfelder, und einige sind sogar aktiv. Zuletzt drohte 2009 der Harat Lunayyir auszubrechen – 30.000 Menschen mußten aufgrund von Katastrophenwarnungen evakuiert werden. 
Einer der weltweit führenden Vulkanologen, Prof. Hans-Ulrich Schmincke, hält einen früheren Vulkanausbruch des Harat Lunayyir für die Zeit um 1300 v. Chr. zumindest für wahrscheinlich. 

Daß Gotteserscheinungen als Naturgewalten daherkommen, speziell als Vulkanausbrüche, ist nicht ungewöhnlich. 
Weltweit wurden oder werden Vulkane als Gottheiten verehrt, wie in Süd-Amerika, Bali oder in Japan.  Das wäre auch eine Erklärung für den „brennenden Dornbusch“, das Erscheinungsbild Jahwes gegenüber Moses, auch bekannt als Moses' "Sendungserlebnis". Welches übrigens lt. Bibel im Land Midian (!) stattfand. 


"Jahu" wird zu "Jahwe"


Der Glaube an den Schasu-Gott „Jahu“ erreichte die frühen Israeliten möglicherweise auf zwei Wegen:
zum einen durch die Schasu-Nomaden selbst, die im Norden an das Gebiet der Israeliten heranreichten. Vielleicht gab es Handel, oder auch kleinere Streitigkeiten und Scharmützel. Sie könnten das Israelitengebiet auf dem Weg ins heutige Syrien auch direkt durchzogen haben, weil in den Bergen Kanaans von den Israeliten weitaus weniger Widerstand zu erwarten war als von den militärisch weit überlegenen Philistern in der Ebene. Damit wäre auch das Auftreten der Schasu im heutigen Syrien (s. o.) in die Hypothese integriert.

Zum anderen waren wohl ursprüngliche Schasu bei den Flüchtlingen dabei, die ägyptischer Zwangsarbeit entkamen und sich den Israeliten anschlossen. Diese Gruppe könnte auch auf dem Weg nach Kanaan "Midian" durchquert haben, und den Glauben an "Jahu" angenommen haben.
Wie auch immer: möglicherweise kamen die Flüchtlinge bereits als geschlossen gläubige "Jahu"-Jünger bei den Israeliten an. Und sie waren, wohl ideologisch führend, so daß die ehemaligen Kanaaniter sich dem Glauben an "Jahu" anschlossen. Schließlich hatten auch sie eine Vergangenheit in Sklaverei hinter sich: identitätsstiftende Gemeinsamkeiten.

Seit etwa 100 Jahren gibt es bereits die Hypothese, daß der Glaube an den Wetter- und Vulkangott „YHWH“ seinen Ursprung auf der arabischen Halbinsel hat. Mehrere Forscher in den Jahrzehnten danach haben diese These erhärtet. Breit bekannt ist die These trotzdem nicht.

Identität


Wie bereits mehrfach erwähnt: wichtig war den Israeliten vor allem die identitätsstiftende Abgrenzung zu den Feudalgesellschaften, die die verschiedenen Gruppen des neuen Volkes bislang geknechtet hatten: die kanaanitischen Stadtstaaten und die Ägypter. Identität entsteht auch dadurch, daß man definiert, wer man NICHT ist. Was liegt da näher, als aus den Ägyptern und den Kanaanitern den bösen Feind zu machen? Per entsprechenden identitätsstiftenden Legenden?

  • Es fallen die grausamsten Plagen in Ägypten ein, bis hin zum Tod der Erstgeborenen (Kindermord durch Gott selbst!).
  • Die ägyptische Armee ertrinkt durch Gottes Wille mit Mann und Maus im Roten Meer.
  • Die kanaanitischen Stadtstaaten werden durch Josua (angeblich) gründlichst zerstört, kein Stein wird auf dem anderen gelassen. Sogar Frauen und Kinder werden grausamst ermordet.
  • Die Pinehas-Geschichte zeigt eine ausgeprägte gottgesteuerte Xenophobie Außenstehenden gegenüber. „Jahwe“ zürnt, weil sich die Israeliten mit  Fremden abgeben, und belegt zur Strafe die Nutztiere seines Volkes mit einer Seuche.  Als der Jahwe-Eiferer Pinehas (oder auch: "Pinchas") einen Israeliten beim Sex mit einer Fremden erwischt und sie beide „in flagranti“ mit dem Speer durchbohrt, ist Jahwe versöhnt, und die Seuche ist schlagartig weg.
  • Oftmals erzählt die Bibel auch vom Kampf gegen den Glauben an die syrisch-kanaanitische Gottheit "Baal", der sich wohl auch unter manchen Israeliten ziemlich hartnäckig hielt. Das ging so weit, daß von Seiten der Jahwe-treuen Führung dem Baal-Kult angebliche Kindesopfer untergeschoben wurden, um ihn den Israeliten madig zu machen und die religiösen Reihen zu schließen. 

Die Bibel ist voll von diesen Geschichten: damit schneidet man jegliche Verbindung zu den verhaßten Ausbeutern ab, und schafft eine neue Identität

Herr NetanYHW


Das klingt alles sehr weit hergeholt. Gesichert ist wenig, und bewiesen nichts. Aber es ist in sich schlüssig und archäologisch naheliegend.

So ist das, Herr Netanjahu: Ihr Glaube – wenn Sie denn gläubig sind- stammt möglicherweise aus Arabien. Und wissen Sie, wo sich dieser Harat Lunayyir -Vulkan befindet, der der Ursprung des Glaubens an „YHWH“ sein könnte?

Bei MEDINA. Wenn sich da nicht mal ein Kreis schließt. 

So long

Der Falke






Dienstag, 2. Dezember 2014

PI hat auch mal recht!

Ja wirklich!


Ja Servus,

hätten wir uns ja nie träumen lassen, diesen Satz einfach so zu sagen:

PI hat (mal) recht!

Ja, ist wirklich so. In einem Pseudoartikel des Drecksblogs "pi-news.net" über eine Rede des PVV-Vorsitzenden Geert Wilders auf dem Parteikongress des französischen Front National versteigt sich der "Autor" zu der Aussage:

"Marine Le Pen und Geert Wilders – es scheint immer mehr, als wächst da zusammen, was zusammen gehört!"

Also, Freunde: DAS unterschreiben wir SOFORT!


Marine Le Pen und Geert Wilders:
der feuchte Traum deutscher Islam- und Ausländerfeinde. 
Bei Klick Originalgröße


So long


Der Falke